Das Ministerium für Überseeische Gebiete und die Verkreolisierung der Macht
- Politische Organisation
Nach der Restauration in Portugal (1640) wurde dort ein Ministerium für Überseeische Gebiete geschaffen, welches die Aufgabe hatte, dem König die Ernennung der Ämter und Beamten für die Überseegebiete vorzuschlagen, nämlich Gouverneure, allgemeine Auditoren (Richter), feitores (amtliche Verwalter) und Beauftragte. Obwohl dieses Organ eine wichtige Rolle im Bemühen um eine Verwaltungsstrukturierung in Kap Verde spielte, erwies sich ihre Arbeit als äußerst mühsam, da es an entsprechenden Kandidaten fehlte. Dies hatte drei Gründe: das problematische Klima und seine gravierenden Auswirkungen auf die Hygiene; die Unsicherheit, bedingt sowohl durch die französische, englische und holländische Piraterie auf Land und Wasser, als auch durch die bewaffnete Miliz im Landesinneren, die im Dienste privater Interessen handelte; und letztlich die häufige Auseinandersetzung zwischen dem Stadtrat, dem Bischof und dem Auditor, die durch die ständige Notwendigkeit entstand, Nachfolger für Ämter zu finden, deren vorherige Inhaber entweder vorzeitig verstorben waren oder den Posten verlassen hatten. Dies hatte vor allem im 17. Jahrhundert zur Folge, dass diese Stellen über lange Zeiträume unbesetzt blieben oder es zu Ämterhäufungen kam, durch die das Gleichgewicht des Verwaltungsapparates leicht bis gravierend gestört wurde.
Jedoch so, wie sich manchmal das Böse zum Guten wendet, geschah es auch mit diesem Zustand. So sehr die Verwaltungsstellen nur für saubere Christen reserviert bleiben sollten, d.h. unter Ausschluss der neuen Christen (kürzlich konvertierte Juden) und nicht-Weißen, füllten sich zwischen dritten Quartal des 17. Jahrhunderts bis zum gleichen des 18. Jahrhunderts allmählich die Posten,– vor allem in den zweiten und dritten Ränken der öffentlichen Verwaltung (Zahlmeister, Verteiler, Verhörer, Urkundsbeamte, Kanzler, Bürgermeister, Gefängniswärter, etc.) – zuerst mit neuen Christen, dann mit Mulatten und Schwarzen. Diesen Wandel gab der Generalauditor Sebastião Bravo Botelho dem König D. João V. zu verstehen, als er 1724 schrieb: „ ... Schwarze, die man Weiße nennt, weil sie Schuhe tragen und ihr eigenes Höfchen haben...”, womit er die Gesamtheit der Beamten seiner Zeit meinte.
Nach der Restauration in Portugal (1640) wurde dort ein Ministerium für Überseeische Gebiete geschaffen, welches die Aufgabe hatte, dem König die Ernennung der Ämter und Beamten für die Überseegebiete vorzuschlagen, nämlich Gouverneure, allgemeine Auditoren (Richter), feitores (amtliche Verwalter) und Beauftragte. Obwohl dieses Organ eine wichtige Rolle im Bemühen um eine Verwaltungsstrukturierung in Kap Verde spielte, erwies sich ihre Arbeit als äußerst mühsam, da es an entsprechenden Kandidaten fehlte. Dies hatte drei Gründe: das problematische Klima und seine gravierenden Auswirkungen auf die Hygiene; die Unsicherheit, bedingt sowohl durch die französische, englische und holländische Piraterie auf Land und Wasser, als auch durch die bewaffnete Miliz im Landesinneren, die im Dienste privater Interessen handelte; und letztlich die häufige Auseinandersetzung zwischen dem Stadtrat, dem Bischof und dem Auditor, die durch die ständige Notwendigkeit entstand, Nachfolger für Ämter zu finden, deren vorherige Inhaber entweder vorzeitig verstorben waren oder den Posten verlassen hatten. Dies hatte vor allem im 17. Jahrhundert zur Folge, dass diese Stellen über lange Zeiträume unbesetzt blieben oder es zu Ämterhäufungen kam, durch die das Gleichgewicht des Verwaltungsapparates leicht bis gravierend gestört wurde.
Jedoch so, wie sich manchmal das Böse zum Guten wendet, geschah es auch mit diesem Zustand. So sehr die Verwaltungsstellen nur für saubere Christen reserviert bleiben sollten, d.h. unter Ausschluss der neuen Christen (kürzlich konvertierte Juden) und nicht-Weißen, füllten sich zwischen dritten Quartal des 17. Jahrhunderts bis zum gleichen des 18. Jahrhunderts allmählich die Posten,– vor allem in den zweiten und dritten Ränken der öffentlichen Verwaltung (Zahlmeister, Verteiler, Verhörer, Urkundsbeamte, Kanzler, Bürgermeister, Gefängniswärter, etc.) – zuerst mit neuen Christen, dann mit Mulatten und Schwarzen. Diesen Wandel gab der Generalauditor Sebastião Bravo Botelho dem König D. João V. zu verstehen, als er 1724 schrieb: „ ... Schwarze, die man Weiße nennt, weil sie Schuhe tragen und ihr eigenes Höfchen haben...”, womit er die Gesamtheit der Beamten seiner Zeit meinte.
Armando Ferreira